DVS BV Gelsenkirchen

 
 

Vortragsveranstaltungen - 2016 - 4. Vortrag 10.11.


10. November 2016 - 17.00 Uhr, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen

Vortrag: Der etwas andersartige Schweißprozess: Das Elektronenstrahlschweißen

Referent: Prof. Dr.-Ing. Ernst-Rainer Sievers

Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen, Neidenburger Str. 10, 45877 Gelsenkirchen


Donnerstagabend, 17:00 Uhr, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen in Gelsenkirchen, Hörsaal E1.0.06: Wo sonst die Köpfe von Studenten rauchen, kamen am Abend des 11. November 2016 die Mitglieder der Bezirksverbände Gelsenkirchen und Essen sowie Studenten der Hochschule zusammen. Der Grund dafür war ein interessanter Vortrag, welchen Herr Prof. Dr.-Ing. Ernst-Rainer Sievers von der Westfälischen Hochschule zum Thema „Der etwas andersartige Schweißprozess: Das Elektronenstrahlschweißen hielt.

Als Dozent auf dem Lehrgebiet der Werkstoff- und Fügetechnik gab Prof. Sievers interessante Einblicke in Möglichkeiten strahltechnischer Fertigungsverfahren, insbesondere natürlich zum Elektronenstrahlschweißen und dessen Anwendungsfeldern in, unter anderem, Luft- und Raumfahrt sowie Motorenbau. Als Vor- und Nachteile des Verfahrens wurden beispielsweise genannt:

  • Schmale Schweißnähte mit nahezu parallelen Nahtflanken und somit geringe Schrumpfung und geringer Verzug
  • Schnelle Strahlablenkung, wodurch die Möglichkeit entsteht mit „einem Werkzeug“ (Elektronenstrahl) an mehreren Stellen gleichzeitig zu schweißen (Mehrstrahltechnik)
  • Hohe Schweißgeschwindigkeiten und sehr präzise und reproduzierbare Schweißungen
  • Prozessnotwendiges Vakuum, welches einen optimalen Schutz der Naht vor atmosphärischen Gasen gewährleistet, gleichzeitig aber auch Vakuumpumpen und Vakuumpumpzeiten erforderlich macht
  • Hohe Anschaffungskosten

Anschaulich unterstrichen wurde der Vortrag durch eine praktische Vorführung der Elektronenstrahlschweißanlage und ihrer Strahlsteuerungsmöglichkeiten, sowie durch mehrere Anschauungsstücke. Ein besonderes Schaustück stellte eine Rasierklinge dar, welche mittels E-Strahl aufrecht stehend auf einem massiven Stahlklotz geschweißt wurde. Für den täglichen Gebrauch mag eine derartige Anordnung vermutlich eher unpraktisch sein, sie zeigt jedoch sehr gut einige der Möglichkeiten des Elektronenstrahlschweißverfahrens.

Werkfoto: Leybold Heraeus, Hanau (Rasierklinge)

Werkfoto: MT Aerospace (Booster der Ariane 5)

Werkfoto: PTR GmbH (Einschweißung am SE-Kupfer)

 



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